
IDG-Framework
2020 wurde in Stockholm die Non-Profit-Initiative
„Inner Developement Goals“ gegründet.
Ausgehend von der prägenden Erfahrung – nämlich, dass Wissen allein nicht ausreicht, um Menschen zum gesellschaftlichen Handeln zu bewegen – wollten die in der IDG-Initiative zusammengeschlossenen Akteurinnen und Akteure einen neuen Weg gehen. Und sie fügten zu der Frage, wie die Welt werden muss, damit Menschen dauerhaft unter guten Bedingungen auf ihr leben können, eine weitere Fragerichtung hinzu:
Was brauchen Menschen für Fähigkeiten, Werte und Haltungen, damit sie auf dieses Ziel hinarbeiten können, damit sie einzeln und auch als Gruppe bzw. Organisationen aktiv werden? Diese Frage führte in einem weltweiten Austausch zwischen den Akteuren zum so genannten IDG-Framework, das 23 Transformations-Kompetenzen in fünf Dimensionen zusammenfasst.
Inner Growth
for Outer Change
Die IDGs verstehen sich – wie z.B. die Modelle von de Haan oder der Unesco – als Kompetenzmodell im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Sie fügen den nach außen gerichteten SDGs eine handlungsermöglichende und nach innen gerichtete Komponente hinzu: Inner Growth for Outer Change – das ist das, was die IDGs im Kern zusammenfasst. Voraussetzung dafür, dass Menschen sich aktiv engagieren, ist inneres Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung. Dieser ganzheitliche Fokus und Ansatz der IDGs ist es auch, der sie für den Einsatz auch außerhalb eines engeren Nachhaltigkeits-Zusammenhanges empfiehlt. Die IDGs sorgen als Transformations-Kompetenzen nicht nur dafür, dass Menschen individuell und kollektiv in der Lage sind, komplexe Herausforderungen zu bewältigen, sondern dass sie überdies ein sinnerfülltes, nachhaltiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Das »IDG Framework«, das aus diesen
Online-Befragungen entstand, umfasst derzeit 23 Transformations-Kompetenzen in fünf Kategorien.
1. Sein
Beziehung zu sich selbst
- Innerer Kompass
- Integrität und Authentizität
- Offenheit und Lernbereitschaft
- Selbsterkenntnis
- Gegenwärtigkeit
2. Denken
Kognitive Fertigkeiten
- Kritisches Denken
- Bewusstsein für Komplexität
- Fähigkeit zum Perspektivwechsel
- Sinnstiftung Langfristige Orientierung und Visionen
3. Beziehung
Fürsorge für andere und die Welt
- Verbundenheit
- Bescheidenheit
- Einfühlungsvermögen und Mitgefühl
4. Zusammenarbeiten
Soziale Kompetenzen
- Kommunikative Fähigkeiten
- Mitgestaltungsfähigkeiten
- Integrative Denkweise und interkulturelle Kompetenz
- Vertrauen | Fähigkeiten zur Mobilisierung
5. Handeln
Wandel vorantreiben
- Mut
- Kreativität
- Optimismus
- Beharrlichkeit
IDGs – ganzheitliche Fähigkeiten und Haltungen
Wir schätzen die IDGs, weil sie sie – anders als die älteren Kompetenz-Modelle (v.a. de Haan und das Unesco-Kompetenzmodell) das innere Wachstum stärker betonen. Und allein durch ihre Begrifflichkeiten greifbar und ansprechend sind. Wie sieht dein Mut aus? Was macht Bescheidenheit oder auch kritisches Denken für dich aus? Gemeinsam mit Jugendlichen und der Künstlerin Christine Büchner ist ein Karten-Set der 23 IDGs entstanden.